Das Raumklima überzeugt
Ziel einer Schulsanierung ist nicht nur ein energieeffizientes Gebäude, das geringe Betriebskosten verursacht, sondern ebenfalls ein gutes Raum- und Lernklima. Neben der Luftqualität, der Beleuchtungssituation und der Akustik spielt das Thema thermische Behaglichkeit eine bedeutende Rolle. Diese ist abhängig von Temperatur, Luftgeschwindigkeit, Luftfeuchte, Bekleidungs- und Aktivitätsgrad des Menschen. Die Bewertung des Raumklimas ist sehr subjektiv geprägt und von der Erwartungshaltung jedes einzelnen Schülers und Lehrers beeinflusst.
Begleitforschung bestätigt thermische Behaglichkeit
Im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Forschung des Förderschwerpunktes Energieeffiziente Schule führten die Wissenschaftlerinnen des Instituts für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES), www.irees.de, zwei standardisierte Befragungen am Max-Steenbeck-Gymnasium durch. Die erste erfolgte 2011 im alten Gebäude. 205 Schüler und 32 Lehrer füllten die Fragebögen aus. Drei Jahre später fand der Unterricht bereits im sanierten Haus statt. 315 Schüler und 13 Lehrkräfte beantworteten nochmals die gleichen Fragen.
Die Bewertung der einzelnen Parameter zum Raumklima erfolgte entsprechend einer Skala von eins bis sechs. Bis auf die Luftqualität erhielten alle Aspekte im sanierten Gebäude eine bessere Note. Die weniger gut beurteilte Luftqualität steht im Widerspruch zu den Messergebnissen. Diese zeigten, dass bei 80% der Messungen die Kohlendioxidkonzentration unter 800 ppm und zu 98% unter 1.500 ppm lag. Dabei muss man berücksichtigen, dass die Luftqualität nicht nur über die CO2-Konzentration abgebildet werden kann. Umso wichtiger ist die Abfrage der subjektiven Bewertung der Luftqualität. Cottbus ist kein Einzelfall: Die Luftqualität und das damit verbundene Thema Lüftung war in allen untersuchten Schulen bei Lehrern und Schülern ein Diskussionspunkt, unabhängig davon, ob maschinell oder über die Fenster gelüftet wurde.
Besonders positiv schnitten die Optik des Gebäudes, die Lichtverhältnisse und die Beleuchtung sowie der Blendschutz ab. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sowohl die Schülerschaft als auch die Lehrkräfte die Sanierung des Gebäudes als gelungen empfinden.
Ein guter thermischer Komfort und hohe Luftqualität entstehen nicht automatisch. Gebäudeeigentümer, Hausmeister, Schülerschaft und Lehrkräfte können durch entsprechendes Lüftungsverhalten das Gebäudekonzept unterstützen und so zu einer energieeffizienten Betriebsweise beitragen.
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Service
BINE-Projektinfo 08/2017
(PDF, 4 Seiten, 302 kB)
Links
IREES
Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien
EnEff:Schule
BMWi Begleitforschung zum Thema energieeffiziente Schule
ENERGIEWENDEBAUEN
Projekte, Berichte, Nachrichten
und Analysen aus der Forschungsinitiative ENERGIEWENDEBAUEN
Infotipps
Lüften in Schulen
BINE-Themeninfo I/2015
Forschungsförderung
Das Informationssystem EnArgus bietet Angaben zur Forschungsförderung, so auch zu diesem Projekt.