Fazit, Ausblick
Das Ziel der Pilotprojekte ist es, Energiekonzepte für eine möglichst CO2-neutrale Wärmeversorgung zu entwickeln und zu optimieren. Die Sanierung von Mehrfamilienhäusern der 60er Jahre in Hannover-Vahrenheide wurde beispielhaft planerisch und messtechnisch begleitet. In der Planungsphase war prognostiziert worden, dass sich durch die kombinierte Wärmebereitstellung „Solar und Holz“ eine im Vergleich zu konventionellen Lösungen mit Gas-Brennwertkessel drastische Reduzierung der CO2-Emissionen auf etwa 1/6 des Ausgangswerts ergibt.
Inzwischen liegen erfasste reale Verbrauchsdaten über ein komplettes Messjahr vor. Neben der Funktionalität
der Anlagen im Betrieb konnte eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen durch die regenerative Wärmeversorgung im Nahwärmeverbund nachgewiesen werden. Die Messergebnisse bestätigen die berechneten Energie- Kennzahlen. Die Solaranlage lief während der Messperiode in 2007 störungsfrei. Kleinere Probleme traten allenfalls beim Betrieb des Holzpelletkessels und im Bereich der konventionellen Haustechnik auf.
Allgemein lässt sich feststellen: Unabhängig von der Wahl der Wärmeversorgung liegt bei der Altbau-Sanierung die erste Priorität bei der Wärmedämmung, neuen Fenstern und effizienter konventioneller Heiztechnik. Andererseits: Biomasse-Heizungen sind für Grundlast und Mittellast geeignet; eine Spitzlastabdeckung ist über herkömmliche Technik vorzusehen. Ihre Unterbringung ist leicht im Bestand möglich. Bei Neubausiedlungen kann bereits bei der Planung auf konventionelle Gas- oder Ölheizkessel verzichtet und der Wärmebedarf vollständig durch regenerative Energieträger gedeckt werden.
Die Pilotprojekte demonstrieren: Thermische Solaranlagen sind sinnvolle Komponenten einer energetischen Gebäudesanierung – bei genauer Beachtung der Randbedingungen wie Warmwasser-Bedarf, Heizsystem, verfügbare Dachfläche etc. Nicht zuletzt ist das positive Image einer CO2-neutralen Wärmeversorgung ein wichtiges Verkaufsargument für Bauträger und Investoren sowie bei weiter steigenden Gas- und Ölpreisen ein Vermietungsargument für die Wohnungswirtschaft.
Adressen
Projektleitung
TU Braunschweig, IGS
Kooperationspartner
STZ-EGS
Kooperationspartner
Fraunhofer IBP
Wissenschaftlich-technische Programmbegleitung
ZfS - Rationelle Energietechnik GmbH
WIssenschaftlich-technische Begleitung Holzgerlingen
Hochschule Offenburg
Service
BINE-Projektinfo 03/2008
(PDF, 4 Seiten, 252 kB)
Downloads
"Projektinformation Neubaugebiet Holzgerlingen"
(FH Offenburg, 2 S., 1 MB)
"Die Nebenwirkungen der Behaglichkeit - Feinstaub aus Kamin und Holzfeuerung"
(Umweltbundesamt, 8 S., 78 kB)
"Heizen mit Holz - Nutzerhinweise"
(Umweltbundesamt, 10 S., 146 kB)
Fachartikel: "CO2-neutrale Wärmeversorgung für Wohnsiedlungen"
(IGS, 8 S., 1,6 MB)